das Langbettgrab Wulfen (Fehmarn)

Am Wulfener Berg befand sich ein bedeutendes steinzeitliches Gräberfeld mit Großsteingräbern aus der Zeit von 3600-3200 v. Chr. Besonders bemerkenswert waren mehrere Langbetten (»Riesenbetten«) von bis zu 130 m Länge. Als Langbetten bezeichnet man steinzeitliche Großsteingräber, die von einem langrechteckigen Erdhügel überdeckt sind.

1836 beschrieb der Altertumsforscher und Pastor Diederich Harries die schon damals weitgehend zerstörten Gräber bei Wulfen. Die Steine wurden von Steinschlägern gesprengt und als Baumaterial verkauft. Heute finden sich von dem Gräberfeld keine Spuren mehr.

Die Arbeitsgemeinschaft »Schönes Wulfen« e.V. regte den Nachbau eines Langbettes an und sorgte 2010 für die Durchführung des Projektes. Als Vorbild diente eine Zeichnung, die Pastor Harries von einem seinerzeit noch gut erhaltenen Langbett angefertigt hatte, das auf der Salzwiese unterhalb des Wulfener Bergs gelegen hat.

Das Langbett bestand aus einem Ost-West gerichteten Steinrahmen und zwei Kammern mit je sieben Trägersteinen und zwei Decksteinen. Dieses Grab wurde 1876 zerstört, als man Steine für den Deichbau benötigte.

Die für den 60 m langen und 7 m breiten Nachbau verwendeten Steine wurden von verschiedenen Stellen auf ganz Fehmarn zusammengetragen und mit Hilfe von Baggern aufgestellt. Auf die in der Steinzeit übliche Überhügelung mit Erde wurde verzichtet, ebenso auf das Schließen der Lücken zwischen den Steinen mit Trockenmauerwerk und Lehm.

Quelle: Archäologisches Landesmuseum Schloss Gottorf, Schleswig. - Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein.

Foto´s: © 2022 Hans Jürgen Groß


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