Im Juli 2025 verbrachte ich zwei intensive Tage in Greifenstein – einer Landschaft, die vielleicht nicht auf den ersten Blick bekannt, dafür aber umso geheimnisvoller und reizvoller ist. In dieser Zeit entstand eine Sammlung von über 100 Bildern, die Sie einlädt, Geschichte und Natur in einem stillen Dialog miteinander zu erleben.
Hoch über dem Lahn-Dill-Tal erhebt sich die Ruine der Burg Greifenstein – ein weithin sichtbares Wahrzeichen, das seit Jahrhunderten über das Land wacht. Bereits vor 1160 wird die Burg erstmals urkundlich erwähnt, damals als strategischer Punkt an der „Hohen Straße“, der alten Handelsroute zwischen Frankfurt und Köln. Über die Jahrhunderte wechselte sie ihre Besitzer – von den Herren von Beilstein über die Grafen von Nassau bis zu den Grafen von Solms – und wurde schließlich 1298 zerstört, ohne je ganz wieder aufgebaut zu werden.
Heute sind die mächtigen Ringmauern, die markanten Doppeltürme und der alte Bergfried stille Zeugen einer bewegten Geschichte. Besonders eindrucksvoll ist die barocke Schlosskirche mit ihrem gotischen Fundament – eine der wenigen Doppelkirchen Deutschlands. Wer die Türme erklimmt, wird mit einem weiten, fast zeitlosen Blick über das Dilltal belohnt.
Im Inneren verbirgt sich ein Schatz besonderer Art: die Glockenwelt Burg Greifenstein, Europas bedeutendste Sammlung anschlagbarer Glocken. Über 100 Glocken erzählen hier von Klang, Kultur und Handwerk vergangener Epochen. Manche Teile der Anlage, wie das Neue Tor, sind wegen Sanierungsarbeiten zeitweise gesperrt – ein Zeichen dafür, dass die Burg lebendig bleibt, getragen von der Fürsorge des Greifenstein-Vereins und vieler engagierter Helfer.
Vielleicht lassen Sie sich von den Bildern in dieser Galerie auf eine kleine Reise mitnehmen – zu den steinernen Mauern, den offenen Himmelsperspektiven und in die stille, reiche Geschichte Greifensteins.
© 2025 - Hans Jürgen Groß
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